Toxische Beziehung – 15 Anzeichen um sie zu erkennen
Liebe Leser:innen,
Wir wollen uns heute mit dem Thema „toxische Beziehung“ auseinandersetzen. Dieses sehr sensible, aber auch sehr wichtige Thema beeinflusst viele von uns und hinterlässt bei Betroffenen oft langfristige Schäden. Es ist daher von besonderer Bedeutung, sich damit zu beschäftigen, um nicht selbst in eine Partnerschaft gekennzeichnet durch emotionalen Missbrauchs zu geraten.
Die wünschenswerteste Beziehung ist eine, die auf gegenseitigem Respekt und Zuneigung beruht. Doch nicht immer finden wir dafür eine passende Partner:in. Das wahre Verhalten erkennen wir oft erst, wenn wir schon mitten in der Beziehung sind. Wir wollen daher nun aufschlüsseln, was eine toxische Beziehung ist, wie sie sich auszeichnet und wie Betroffene einen Ausweg finden können.
Was ist eine toxische Beziehung?
Das Adjektiv „toxisch“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „toxicum“ ab und bedeutet übersetzt giftig oder schädlich. Im medizinischen Sprachgebrauch wird es schon länger verwendet, um die negative Auswirkung von Stoffen auf den menschlichen Körper zu beschreiben. Als Adjektiv hat es mittlerweile auch den Weg in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden. Verhalten, das als toxisch beschrieben wird, ist unmoralisch und unsozial. Es ist etwas, das man als gefährlich und potenziell schädlich einschätzt. Insbesondere fürchtet man hier die psychische Gewalt in der Partnerschaft.
Mit dem Begriff der toxischen Beziehung bezeichnet man also Partnerschaft, in der ein Partner ein schädliches Verhaltensmuster erfährt. Es wird eine Beziehung beschrieben, bei der mindestens ein Partner seine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellt und den anderen Partner vernachlässigt. Zumeist ist der betroffene Partner nicht gleichwertig, sondern wird dauernd unterdrückt und in die emotionale Abhängigkeit gedrängt. Auch kann es zu sexuellem oder körperlichem Missbrauch kommen. Eine genaue Definition des Begriffes „toxische Beziehung“ ist dabei kaum möglich. Das volle Spektrum ist hier wahnsinnig breit gefächert und umfasst Beziehungen, bei denen beide Partner große emotionale Höhen und Tiefen erfahren, als auch Beziehungen, bei denen teils schwere psychische oder physische Gewalt ausgeübt wird.
In der Psychologie wird hier eher von dysfunktionalen Beziehungen gesprochen. Trotz der Freude über die Enttabuisierung von psychischen Problemen und seelischer Gewalt ist für viele Akademiker die Verwendung des Begriffs „toxischer Beziehung“ zu plakativ. Der Psychologe Stefan Junker spricht hier auch von einem „allzu leichtfertigen Umgang mit dem Begriff des Toxischen“ und sieht vielfältige Risiken in der Verwendung des Begriffs. Hierbei geht zu leicht verloren, dass Beziehungen nicht nur toxisch sind oder halt nicht, sondern man auch einen ausgewogenen Blick von außen darauf werfen sollte. Durch gemeinsame offene Gespräche und eine gemeinsame Reflexion kann man seine Partnerschaft auch durch Konflikte bringen und gemeinsam stärken.
Dennoch hilft die gesellschaftliche Offenheit zu diesem Thema vielen Menschen in schwierigen Situationen und ermöglicht es ihnen sich zu öffnen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2021 war ein Drittel der Befragten bereits in einer toxischen Beziehung. Bei den weiblichen befragten Personen waren es sogar fast 40%. Daher ist es besonders wichtig über dieses Thema zu sprechen, damit Betroffene ihre Situation verstehen und einen Ausweg finden können.
Welche Ursachen hat toxisches Verhalten?
Die Gründe für toxische Verhalten liegen oft tief in der Vergangenheit begraben. Auch wenn ein gewisser Teil der Begründung für ein dysfunktionales Verhalten auch in der Genetik versteckt liegt, so prägen doch vorrangig unsere frühkindlichen Erfahrungen unser Verhalten bis ins höhere Alter. Häufig wird in Beziehungen weitergegeben, was man selber in der kindlichen Erziehung gelernt hat. Wenn Kinder in ihrer Erziehung durch ihre Eltern nur Strafen und Demütigungen erfahren haben oder ihren eigenen Wert immer durch besondere Leistungen beweisen mussten, nehmen sie diesen Umgang in ihre Partnerschaften mit.
Auch die Kultur spielt eine gewisse Rolle. Im familiären, häuslichen Umfeld lernen Kinder auch Werte, wie die Rolle der Frau im Haushalt, kennen. Das Verhalten wird dann unterbewusst in die nächste Generation mitgenommen. So wie es daheim vorgelebt wurde, wird der eigene Haushalt nachgelebt. Wenn körperliche Gewalt und Erniedrigung gegen die Frau als normal erlebt wird, stellt man das auch für eigene Beziehungen erstmal nicht in Frage.
Eine toxische Beziehung besteht aber leider weiterhin immer aus zwei Personen. Ein Partner, zumeist ein Mann, der als Täter auftritt, und eine Partnerin, häufig eine Frau, die zum Opfer wird. Diese gerät nicht immer nur zufällig in eine solche Partnerschaft. Teilweise wird eine offensichtlich herabwürdigende und negative Beziehung auch eingegangen, weil es etwas Gewohntes ist. Man bevorzugt ein Verhalten, das man bereits von ehemaligen Partnern oder Elternteilen kennt und auch einschätzen kann. Auch kommt laut Studien ein selbst bestätigender Effekt zum Tragen. Wenn ich mich selbst als negativ und unliebenswürdig ansehe, dann suche ich mir eher einen Partner, der mein Selbstbild bestätigt und mich nicht probiert aufzubauen oder mir Liebe schenkt. So finden dieselben Menschen trotz ihrer Erfahrung und bekannten Warnsignale sich häufig in Beziehungen mit den gleichen Problemen wieder.
15 Anzeichen, an denen du eine toxische Beziehung erkennst
Eine toxische Beziehung zeigt sich in sehr vielen unterschiedlichen Formen. Sie ist im Verhalten der beiden Partner zu erkennen, aber auch in emotionalen und körperlichen Belastungserscheinungen. Unsere Merkmale können dir als Warnsignale dienen, ob deine Beziehung eine toxische ist, unter der ein Partner leidet.
- Love Bombing:
Hierbei überhäuft dich dein Partner zu Beginn der Beziehung mit teuren Geschenken und Ausflügen. Gerade Narzissten wenden diese Methode an, um liebenswert zu wirken und ihren Partner emotional zu binden. Das „Love Bombing“ sollte man als Warnhinweise für eine beginnende Beziehung sehen. - Geschwindigkeit:
In der Beziehung bewegt sich alles rasend schnell. Der erste Kuss, das erste Mal und das erste Liebesbekenntnis kommen alle Schlag auf Schlag. Und auf einmal plant man schon die gemeinsame Wohnung und den Namen der Kinder, obwohl man sich gerade erst ein paar Monate kennt. Oft wird hier zum Glück die erste „Red Flag“, also das erste Warnsignal, erkannt. Eine gute und tiefe Beziehung muss langsam aufgebaut werden, um langfristigen Bestand zu haben. - Einschüchtern:
Nachdem man sich an all die Liebe gewöhnt hat, kommt dann der Einbruch. Aus irgendeinem fadenscheinigen Grund war man nicht gut genug, hat nicht genug getan und damit die Beziehung verraten. Dieses Einschüchtern ist die erste Art des Liebesentzugs. - Demütigung:
Doch nicht nur daheim sind Betroffene nicht mehr genug. Täter schüchtern ihre Partner auf offener Straße ein oder stellen sie in Geschäften vor fremden Personen bloß. Mit diesen systematischen Demütigungen bedeutet die Wertschätzung, die stellenweise erfolgt dafür umso mehr und wird als essentiell wahrgenommen. - Vorwürfe:
Du wirst für deinen Partner nie genug sein. Egal was du tust oder wie richtig du glaubst es zu tun, wird dein toxischer Partner etwas daran auszusetzen haben. Von deinem Essverhalten über deine Atemgeräusche bis zu deinem Kleidungsstil werden es immer mehr und immer schlimmere Vorwürfe werden. - Stimmungswechsel:
Viele toxische Beziehungen sind auch geprägt von häufigen und völlig unerwarteten Stimmungswechseln. Zuerst schwebt man mit seinem Partner auf Wolke 7 und im nächsten Moment ist man emotional miteinander am Ende. In dieser Achterbahn der Gefühle werden im Laufe der Partnerschaft die schönen Momente immer weniger, aber man sehnt sich immer mehr danach. - Schuld:
Die Schuld an allem Schlechten in der Beziehung wird immer dem einen Partner zugeschoben. Egal ob dieser Einfluss hatte oder nicht. Jedes Problem und jede Verstimmung wird nie die eigene Schuld sein, sondern immer die des Partners. - Drohungen:
Als Mittel zum Zweck kommen oftmals auch Drohungen zum Einsatz. Mit Sätzen wie „Ohne dich kann ich nicht.“ Oder „Wenn du das tust, bring ich mich um.“ wird emotionaler Druck aufgebaut. Es geht nie darum, dass der Täter sich wirklich so fühlt, sondern durch Schuldgefühle soll der Partner zum Einknicken und zum Gehorsam gezwungen werden. - Isolation:
Im Rahmen einer toxischen Beziehung kommt es auch immer mehr zur Isolation. Entweder weil dich dein Partner deine Freunde nicht mehr treffen lassen möchte oder weil du sie gar nicht mehr sehen möchtest. Vielleicht haben sie dich schon auf Probleme in deiner Partnerschaft hingewiesen und du möchtest deine Probleme nicht mit ihnen bereden. - Rückzug:
In toxischen Beziehungen kommt es auch häufig dazu, dass ein Partner sich zeitweise völlig zurückzieht. Das sorgt für Verunsicherung, da es unvermittelt geschieht. Oftmals wechseln sich diese übermäßigen Liebesbekundungen und die plötzlichen Rückzüge miteinander ab, so dass man auch vom „Beziehungs-Tango“ spricht. - Gaslighting:
Beim sogenannten Gaslighting wird dem Opfer der Eindruck vermittelt, ein völlig falsches Urteilsvermögen zu besitzen. Mit Sätzen wie „Da bildest du dir doch nur ein!“ oder „Reagier doch nicht so hysterisch!“ sollen gezielt Zweifel gesät werden, bis man am Ende sich voll und ganz auf seinen Partner verlässt, weil man auf sich selbst nicht vertraut. - Kontrolle:
Kannst du in deiner Beziehung über dein Geld selber entscheiden? Darfst du in deiner freien Zeit machen, was du willst? Ein toxischer Partner wird dir vorschreiben, was du tun darfst, wofür du dein Geld ausgeben darfst oder mit wem du dich treffen darfst. - Machtspiele:
Besonders Menschen mit „dunkleren“ Charakterzügen verhalten sich in ihren Beziehungen sehr manipulativ. Es geht ihnen um die Kontrolle über den Partner. Dazu gehört es auch, emotionale Macht auszuüben, um den anderen durch dessen eigene Schuldgefühle zu etwas zu bringen, das dieser gar nicht möchte. - Physische Gewalt:
Zumeist erkennt man eine toxische Beziehung zuerst auf der emotionalen Ebene, doch leider bleibt es dabei nicht immer. Eine hitzige verbale Auseinandersetzung eskaliert leicht zu physischer Gewalt. Dies trifft oft auf Beziehungen zu, bei denen einer der Partner psychopathische Züge aufweist. - Abhängigkeit:
Durch den gegenseitigen Umgang mit dem starken Hin und Her und den Hochs und Tiefs fühlen sich viele besonders stark zu ihrem Partner hingezogen. Der wichtigste soziale Bezugspunkt ist für Betroffene wie eine Droge, mit der sie nicht aufhören können. Insbesondere Personen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl haben Schwierigkeiten sich jemals zu lösen.
Diese Anzeichen sind anfangs meist nicht so leicht als Warnsignale zu erkennen. Oftmals steigert es sich im Rahmen der Beziehung im Verlauf immer weiter und wird immer extremer. Betroffene erkennen die Probleme oft von sich heraus nicht, sondern sind auf Außenstehende angewiesen, die ihnen die Augen öffnen.
Wie man eine toxische Beziehung beenden kann
Auch wenn es in allen Partnerschaften mal Zeiten gibt, in denen es mal nicht besonders gut läuft, so muss man das unterscheiden von einer Beziehung, die immer schlecht läuft. Vielleicht hat man sogar das Gefühl immer „draufzuzahlen“, weil die schönen Momente von schlechten weit überwogen werden. Insbesondere wenn es häufig zu psychischer, emotionaler oder gar physischer Gewalt kommt, muss sich etwas verändern. Langfristig können solche „toxischen“ Verhaltensweisen massive negative Konsequenzen haben. Diese zeigen sich nicht nur an der eigenen Psyche, sondern können noch dazu körperliche Folgeschäden, wie Erkrankungen am Herzen, nach sich ziehen.
Um die toxische Beziehung loslassen zu können, hilft es den meisten Betroffenen, sich der eigenen Beziehung bewusst zu werden. Durch Beobachtung des Verhaltens des Partners und des Erkennens von immer wieder auftretenden Abläufen kann die toxische Partnerschaft erkannt werden. Die Betroffenen müssen die manipulativen Taktiken selber wahrnehmen und dafür ein Bewusstsein entwickeln. Man muss sich auch überlegen, wie man sich die Beziehung in der Zukunft vorstellt. Möchte man so weitermachen? Kann sich beim gleichen Partner irgendetwas an der Grundsituation ändern? Wenn man nicht glaubt, dass der Partner sich ändern kann, hilft es nichts auf Besserung zu hoffen und einfach weiterzumachen.
9 Regeln zum Loslassen deiner toxischen Beziehung
Sich endlich von einem Partner zu trennen ist ein schwerer und anstrengender Schritt, auch wenn man sein schädliches Verhalten endlich erkannt hat. Umso wichtiger ist es, nicht wieder in ein altes Muster zu fallen und die schädliche Partnerschaft doch nicht loszulassen. Nimm dir unsere 9 Regeln zum Herzen, um wieder aufblühen zu können.
- Stehe zu deiner Entscheidung!
Du weißt, dass es der richtige Entschluss war. Lass dich nicht erweichen, wieder zurückzukommen! - Brich den Kontakt komplett ab!
Eine toxische Person wird alles daran setzen, dich weiter kontrollieren zu können. Verbanne sie komplett aus deinem Leben, um wieder frei sein zu können. - Verwirkliche deine Träume!
Zu lange wurdest du zurückgehalten. Jetzt ist der geeignete Moment, etwas Neues auszuprobieren. Verfolge alte Träume von dir und setze Dinge in die Tat um, die du schon immer mal machen wolltest. - Vermeide negative Erinnerungen!
Nimm Abstand von allem, was dich an eure Beziehung erinnern kann. Halte dich fern von Orten, die ihr zusammen besucht habt und die für eure Beziehung etwas bedeutet haben. - Denke an dich selbst!
Jetzt ist eine der schwierigsten Phasen in deinem Leben. Stärke dein Selbstwertgefühl und gönne dir Dinge, die du schon immer haben wolltest. Es ist gut, sich ein wenig zu verwöhnen, weil du es dir selbst wert bist. - Treibe Sport!
Kaum etwas kann so erholsam für den Körper sein, wie sich durch Sport auszupowern. Der Kopf kann abschalten und alles, was ihn beschäftigt, eine Zeitlang vergessen. - Finde alte Freunde wieder!
Lass dir nicht mehr verbieten, wer dich wann treffen darfst. Nutze deine neu gewonnene Freiheit, um Menschen zu sehen, die dir wieder das Gefühl geben, wertvoll zu sein. - Genieße die Natur!
Wenn du dein toxisches Umfeld verlassen hast, brauchst du etwas, um dich auf andere Gedanken zu bringen. Probiere daher doch lange Spaziergänge alleine in der freien Natur und genieße die frische Luft. - Nimm Hilfsangebote an!
Es ist schwer, solche Erfahrungen wieder loszulassen. Hier kann es helfen, sich die Gedanken von der Seele zu reden. Nutze dafür Angebote von Personen, denen du vertraust oder nimm den Kontakt mit einem Psychologen auf.
Wenn du dir diese Regeln zu Herzen nimmst, wird es dir möglich sein, all der Negativität deiner toxischen Beziehung zu entwachsen und reifer, weiser und stärker in deine nächste Lebensphase zu gehen.
Wie helfe ich einer Freundin aus ihrer toxischen Beziehung heraus?
Nicht nur die Betroffenen selbst leiden in ihrer toxischen Beziehung. Auch für ihre Freundinnen schmerzt es unglaublich, sie in einer derartigen Verbindung gefangen zu sehen. Wenn man merkt, dass ihr der Partner absolut nicht gut tut, sollte man diese 4 Schritte befolgen:
- Sag ihr, dass du dir Sorgen machst
Vielleicht sieht sie ihre Situation anders und du kannst ihr einen völlig neuen Blickwinkel vermitteln. Teile deine Bedenken aber immer aus der Ich-Perspektive mit, um sie nicht vor den Kopf zu stoßen. - Keine ungefragten Ratschläge erteilen
Auch wenn du dir Sorgen um sie machst, muss sie ihre Entscheidungen selbst treffen. Beziehungsratschläge können auch leicht zu einem Abblocken führen. - Sei ein offenes Ohr
Eine gute Zuhörerin ist meist mehr wert als jeder Tipp. So kann sie ihre Gedanken loswerden und dadurch auch eine Lösung finden, die für sie am besten ist. - Biete ihr deine Hilfe an
In einer schwierigen Situation ist es besonders wichtig zu wissen, dass man Freundinnen hat, auf die man sich verlassen kann. Teile ihr mit, dass sie immer auf dich zukommen kann, wenn sie dich braucht.
Professionelle Hilfe
Eine weitere Hilfestellung können die verschiedenen Beratungsstellen bieten. Betroffene finden hier wichtige Hilfe und Unterstützung bei psychischem und körperlichem Missbrauch oder Gewalt. Die wichtigsten Stellen haben wir hier folgend verlinkt:
Telefonseelsorge | 0800/1110111 | telefonseelsorge.de |
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben | 08000/116016 | hilfetelefon.de |
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen | 08000/116016 | bdp-verband.de/themen/ corona/telefonische-beratungsangebote | Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen | 0800/1239900 | onlineberatung. maennerhilfetelefon.de |
FAQs (Häufig gestellte Fragen)
1. Wie zeigt der Körper, dass er in einer toxischen Beziehung ist?
Auf den Körper wirkt sich der Stress schon bald nach dem Anfang einer solchen Beziehung sehr stark aus. Häufig fängt es bei Betroffenen einer toxischen Partnerschaft mit Müdigkeit und daraus resultierender Erschöpfung an. Zusätzlich kommen dann oft weitere Probleme, wie unreine Haut oder Verdauungsprobleme. Auch extremere Probleme in Form von Angstzuständen oder Depressionen können auftreten. Studien haben noch dazu gezeigt, dass lang anhaltender schwerer Stress kardiovaskuläre Erkrankungen und Fettleibigkeit begünstigt, wodurch die Lebenserwartung sinkt.
2. Was ist ein narzisstisches Verhalten?
Eine narzisstische Persönlichkeit beschreibt jemanden, der durch ein konstantes Verlangen nach Anerkennung und Bewunderung angetrieben wird. Auf der Suche nach Steigerung ihres Selbstwertes finden sie sich häufig auf der Täterseite in einer toxischen Beziehung wieder. Zumeist liegt der Ursprung für ein solches Verhalten in Erfahrungen aus der Kindheit.
3. Warum sind toxische Beziehungen so anziehend?
Eine toxische Beziehung spielt sich sowohl im Positiven als auch im Negativen ab. Häufige Stimmungsschwankungen sind leider an der Tagesordnung. Betroffene fühlen sich dann besonders stark zu den Momenten hingezogen, bei denen die Beziehung besonders schön war, beispielsweise weil sie mit Liebesbekundungen überhäuft wurden. Man sehnt sich nach dem nächsten schönen Moment, der aber immer seltener wird.