Politische Wahlpräferenzen von LGBTQ+-Singles: Umfrage zu Deutschland und Österreich

Wie politisch sind LGBTQ+-Singles eigentlich? Eine aktuelle Umfrage unter queeren Wähler:innen in Deutschland und Österreich zeigt spannende Einblicke in ihre politischen Präferenzen. Die Ergebnisse überraschen – und werfen Fragen auf.
Deutschland: Warum schneidet die AfD so stark ab?
In Deutschland nahmen 60.560 ROMEO-Nutzer an der Umfrage teil. Die Ergebnisse zeigen eine bemerkenswerte Verteilung der Stimmen:

Laut den Ergebnissen der Umfrage vom Februar 2025 liegt die AfD mit 27,9 % auf Platz eins, gefolgt von den Grünen mit 19,9 % und der CDU/CSU mit 17,6 %. Auch die SPD (12,5 %), die Linke (6,5 %) und die FDP (3,6 %) sind vertreten.
Auffällig: Besonders in der Altersgruppe 18-24 Jahre erreicht die AfD mit 34,7 % ein starkes Ergebnis.
Österreich: Die FPÖ auf Platz 1
Auch in Österreich ist das Wahlergebnis klar.
Die Umfrage wurde im September 2024 durchgeführt:

Die FPÖ führt mit 29,3 %, während die SPÖ mit 20,6 % auf Platz zwei liegt. Die NEOS holen sich mit 13,5 % den dritten Platz, während Grüne (10,6 %) und ÖVP (9,96 %) hinterherhinken.

Was bedeutet das für die LGBTQ+-Community?
Dass rechte Parteien in beiden Ländern so stark abschneiden, sorgt für Diskussionen. Viele fragen sich: Wie kann eine Community, die von progressiven Werten profitiert, Parteien wählen, die LGBTQ+-Rechte einschränken wollen?
Eine mögliche Erklärung: Der Frust über den politischen Kurs, Unsicherheiten in der Gesellschaft und der Wunsch nach Veränderung. Manche wählen aus Protest, andere trauen klassischen Parteien nicht mehr zu, ihre Anliegen zu vertreten.
Viele LGBTQ+-Wähler:innen fühlen sich von klassischen Parteien „geghostet“ und suchen Alternativen. Mehr zu diesem Phänomen auch im Dating: Ghosting – Warum Menschen plötzlich verschwinden.
Fazit: So vielfältig wie die Community selbst
Die Ergebnisse zeigen: Es gibt nicht DIE eine LGBTQ+-Meinung. Die Community ist politisch genauso breit aufgestellt wie der Rest der Gesellschaft. Während progressive Parteien nach wie vor viele Stimmen erhalten, gewinnen rechte Parteien an Einfluss. Das zeigt, dass auch innerhalb der queeren Community die Meinungen auseinandergehen – und dass politischer Dialog wichtiger ist denn je.